Ein Treffen von Piloten für Piloten und Freunden der Segelflugzeug-Oldtimer
Im August 2010 fand das 14. Kleine Segelflugzeug-Oldtimertreffen in Nardt statt.
Leider war das Treffen durchgängig von schlechtem Wetter, Regenschauern und viel Wind geprägt, sodaß nur wenige
Starts der Oldtimer durchgeführt und beobachtet werden konnten sowie einige Attraktionen abgesagt werden mussten.
Aber einige tolle Dinge gab es trotzdem: Einen Bocian, der mit Frank-Dieter "Lampe" Lemke durch den Regenbogen flog,
Gummiseilstarts der Schulgleiter, Freunde aus Deutschland, Tschechien und Dänemark, Piloten, deren erste Handlung
in Nardt war, Gummistiefel zu kaufen.
Weiterhin ist es überaus erwähnenswert, daß Ernst Schmutterer die Gunst der Stunde nutzte und den Schulgleiter flugs
mit Jirí Leník beauftragte, diese wunderschön gestaltete Luftpost zu befördern.
Teilnehmer | Flugzeugtyp | Kennzeichen | |
---|---|---|---|
1 | Frank-Dieter Lemke | ||
2 | Alexander Görnitz | Schulgleiter SG-38 | D-7738 |
3 | Sven Brandhorst | Grunau Baby IIb | D-3637 |
4 | Gerhard Krauße, Bernd Schmehl | SZD-30 Pirat | D-1827 |
5 | Andreas Huth, Manfred Wonneberger | Siebert Sie 3 | D-4065 |
6 | Jirí Leník, Josef Mezera (Tschechien) | Zlin Z-24 Krajánek | OK-8560 |
7 | Gerhard Maleschka | SZD-24-4A Foka 4 | D-9357 |
8 | Ulf Kern | Hol's der Teufel | OK-A415 |
9 | Mathias Müller, Lothar Niederlehner, Thomas Lange | ||
10 | Jørgen Ø. Jørgensen, Knud Harbo, Ove Hillersborg, Poul Erik Anker (Dänemark) | FES 530/1 Lehrmeister | OY-XAR |
11 | Jirí Leník, Josef Mezera (Tschechien) | Schulgleiter SG 38 | OK-A910 |
12 | Reginald Kasubeck | L-Spatz III | D-0283 |
13 | Ines + Ullrich Hötling, Claus Bolze-Ludwig | SZD-24-4A Foka 4 | D-9042 |
14 | Bernd Jannsen | Bergfalke II/55 | D-1452 |
15 | Detlef Otto, Uwe Berndt | Bergfalke III/Cabrio | D-9177 |
16 | Ernst Schmutterer | ||
17 | Friedrich Hörsch | Hütter 30 GFK | D-8415 |
18 | Niels Ebbe Gjørup (Dänemark) | Grunau Baby IIb | OY-AXO |
Zur gemeinsamen Abschlußveranstaltung wurde der Verein des Flugplatzes von Anklam als Austragungsort des
15. Kleinen Segelflugzeug-Oldtimertreffen von allen Oldtimerfreunden ausgewählt.
Ich wünsche alles Gute und freue mich auf ein herzliches Wiedersehen zu diesem traditionellen Treffen.
Text: Alexander Görnitz, August 2010
Als Verein betreiben wir einen Schulgleiter SG-38 (Baujahr 1953), der 1992 wieder flugtüchtig aufgebaut wurde.
Eine Lommatzsch Lom 58/I "Libelle Standard" befindet sich im Wiederaufbau.
Als Höhepunkt des Oldtimertreffens wollen wir Interessenten Gummiseilstarts in der Ebene als Einweisung anbieten.
Die notwendige Technik und Lehrer sind dafür vorhanden. Diese historische Startart wird heute nur noch selten
praktiziert und war eigentlich eher am Hang anzutreffen. Wenn der Wind günstig weht (Ostwind), dann haben uns
etwas Außergewöhliches ausgedacht. Lasst euch überraschen.
Doch eigentlich begann alles ganz anders ..
"Acht Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war es endlich soweit, das Fliegen mit Segelflugzeugen wurde wieder
erlaubt und mit großer Begeisterung neu begonnen. Seinerzeit, vor über 50 Jahren, fanden die am Segelflug interessierten
jungen Leute innerhalb der in vielen Städten und Dörfern bestehenden Segelflieger-Gruppen die notwendige Förderung
und Unterstützung. Sie waren der Treff für die Älteren, die bereits Prüfungen besaßen, und jungen Leute, die das
Segelfliegen erlernen wollten.
Hier in unserer näheren Umgebung gab es bereits drei aktive Gruppen: in Laubusch/Lauta, in Bernsdorf und in Kamenz.
Alle hatten sich auf den ersten Flugtag am 1. August 1953 in Kamenz vorbereitet. Die Segelflugfreunde von Laubusch
und Lauta hatten einen Schulgleiter SG 38 flugbereit in ihrer Werkstatt stehen. Nun musste dieses Flugzeug nach Kamenz
transportiert werden. Aber wie? Drei Bernsdorfer Segelflieger hielten kurzerhand an einer Kreuzung einen LKW an. Er
hatte gerade Schlachtvieh transportiert! Ein ungereinigter Viehtansporter, drei Segelflieger und ein Flugzeug ohne
Halterungen, ohne Abspannseile der Transport von Laubusch nach Kamenz verlief trotzdem ohne Schaden für den SG 38.
Mit der klassischen Gummiseil-Startart flogen die alten und neuen Segelflieger den Schulgleiter SG 38 vom Westhang des
Hutberges in Richtung Lückersdorf.
Der Neuanfang vor über 50 Jahren war gelungen, der Flugsport in Hoyerswerda bekam immer mehr begeisterte Mitglieder.
Gemeinsam mit dem Freunden vom Kreis Senftenberg flogen wir in den Jahren 1954 bis 1957 auf dem Flugplatz in Buchwalde,
dort, wo heute der Senftenberger See ist. Als das Kraftwerk "Schwarze Pumpe" und die Neustadt Hoyerswerda
gebaut wurden, bekamen wir endlich unseren eigenen Flugplatz vor den Toren der Stadt.
Aufgrund administrativer Maßnahmen wurde 1979 auch der Flugplatz Nardt geschlossen. Durch die neu entstandene Situation
waren die Fliegerkameraden gezwungen auf andere Flugplätze auszuweichen.
Nach der Wende 1989 / 90 beschlossen einige Flieger den Flugplatz Nardt wieder neu aufleben zu lassen. Sie gründeten den
Aeroklub Hoyerswerda e.V. Am 13.10.1990 wurden drei Segelflugzeuge vom Flugplatz Neuhausen nach Nardt überführt. Dadurch
konnte der Flugbetrieb nach über 10jähriger Pause wieder aufgenommen werden.
Seit dieser Zeit erfreuen sich Segelflieger aus Nah und Fern wieder an den hervorragenden Möglichkeiten, den Luftsport
in unserer Region auszuüben."
Text: Auszüge aus den Erinnerungen von Günter Prignitz